Fünf interessante Fakten, die Sie über die Brauerei Pilsner Urquell nicht wussten

Die großangelegten Feierlichkeiten zum 180-jährigen Jubiläum, seitdem der erste Sud des Bieres Pilsner Urquell gebraut worden war, fanden im Oktober im Pilsener Areal der Brauerei statt. Sie gehört zu den meist besuchten touristischen Orten in Tschechien und ihre Besichtigungstrassen können Sie das ganze Jahr über besuchen. Den köstlichen Geschmack des goldfarbenen Lagerbieres kennen Sie womöglich gut, aber kennen Sie die Brauerei selbst genausogut?



Brauerei Proud (Strom) im alten Stromkraftwerk.

#1 Brauereipferde und das Restaurant U Salzmannů

Bierkutschen lieferten das Pilsener Bier schon zu Beginn aus und man konnte damit gutes Geld verdienen. An der Anlieferung des Urquell Lagerbieres von Pilsen nach Prag konnte der Bierkutscher Matěj Salzmann so viel  verdienen, dass er sich damit ein Gasthaus aufmachte.  Dieses ist bis jetzt unter dem Namen U Salzmannů  in Betrieb. Und weil  Pilsner Urquell  die Traditionen ehrt und auf seine Geschichte baut, fahren im Winter wie im Sommer Brauereipferde im historischen Zentrum die Bierfässer aus.

#2 Brauerei Proud (Strom) im alten Stromkraftwerk

Pilsner Urquell pflegt die Traditionen, aber Innovationen scheut es ebenfalls nicht. Und so entstand vor ein paar Jahren im ehemaligen Stromkraftwerk direkt auf dem Areal der Brauerei, nicht weit vom Zusammenfluss von Mže und Radbuza, eine experimentelle Brauerei mit dem symbolischen Namen Proud (Strom). Das Craft-Bier von Proud bekommen Sie in einigen Kneipen (Karte hier) zu schmecken, bestellen können Sie es im Online-Shop oder direkt in der Brauerei.  Besichtigen können Sie auch die ehemalige Zentrale des Stromkraftwerkes, durch die Sie ein Mitglied des Teams der Brauerei Proud führt. Am Ende erwartet Sie eine reiche Degustation des lokalen Bierportfolios direkt aus den Gärtanks.

#3 Urquell-Böttcher

Ein weiteres Handwerk, das Pilsner Urquell sorgsam pflegt, ist das Böttcherhandwerk. Als einzige, oder eine der wenigen Brauereien auf der Welt, hat sie sogar Böttcher angestellt. In Pilsen stellen sie Eichenfässer auf die traditionelle einmalige Art und Weise so her, wie sie von Generation zu Generation weitergegeben wird. In Holzfässern, die man nach jeder Nutzung mit Pech überziehen muss, reift das Bier ganz genauso, wie es vor 180 Jahren unter Aufsicht des ersten Braumeisters Josef Groll war.

#4 Das Geheimnis der Herstellung

Trotz verschiedener Versuche wird Pilsner Urquell bisher nur in Pilsen hergestellt. Den einzigartigen Geschmack verleihen ihm das Pilsener Wasser und der Saazer Hopfen, aber natürlich auch die einzigartige Rezeptur, deren Geheimnis bis heute gehütet wird. Das genaue Verhältnis der Zutaten kennen circa 10 Personen, die lokalen Bierbrauer, die auch die Qualität des Pilsener Lagers im Blick behalten. Der Herstellungsprozess war natürlich im Lauf der Jahrzehnte Veränderungen unterworfen, aber der finale Geschmack verändert sich nicht. Wenn Sie unfiltriertes oder unpasteurisiertes Bier aus Eichenfächern kosten möchten, haben Sie während der Besichtigung von Pilsner Urquell in den historischen Lagerkellern die Möglichkeit dazu. Diese finden ganzjährig statt.

Böttcherhandwerk in Brauerei Pilsner Urquell.

Keller in Brauerei Pilsner Urquell.

#5 Bier für den Papst

Nicht nur der Geschmack, sondern auch die wohltuende Wirkung des Pilsener Biers wurden auf der ganzen Welt schnell berühmt. Schon im 19. Jahrhundert ließ sich Papst Leo XIII. auf Empfehlung seiner Ärzte das berühmte Lagerbier anliefern. Im Vatikan hat man das Bier nicht vergessen und das auch deswegen, weil es seit 2010 offiziell Teil der Osterfeiern direkt in Rom ist. Eine Delegation aus der Brauerei bringt es dem Papst jedes Jahr die 1300 km heran.